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Wespenstiche: Wie versorgt man sie am besten?

 

Entgegen weitverbreiteter Annahmen sind Wespen grundsätzlich nicht aggressiver als Bienen. Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Gerade im Spätsommer können sie aber durchaus zu Quälgeistern werden, vor allem an der heimischen Kaffeetafel im Garten. Wer aufgrund des engen Kontakts zwischen Mensch und Wespe doch einmal gestochen wurde, sollte schnell reagieren und geeignete Maßnahmen ergreifen.

Sofortmaßnahmen nach einem Stich

Direkt nach dem Stich stellt sich zunächst ein stechender Schmerz ein. Am besten wird die Einstichstelle jetzt gekühlt, um die Schmerzen und den Juckreiz zu lindern. Hierfür können zum Beispiel Kühlakkus oder Eiswürfel zum Einsatz kommen. Wenn zur Hand, kann ein Saugstempel zum Entfernen des Gifts genutzt werden. Das Aussaugen mit dem Mund ist dagegen nicht ratsam, da sich das Gift so über die Schleimhäute weiterverteilt.

Wer übrigens im Mund- und Rachenraum gestochen wurde, sollte sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen, da es eventuell zu Atemnot kommen könnte.

Spezielle Gels und Stichheiler aus der Apotheke können ein starkes Anschwellen des Stichs verhindern. Letztere erhitzen den Stich und zerstören so die Eiweißbausteine des Gifts.

Zu den besonders effektiven Hausmitteln nach einem Wespenstich gehören Zwiebeln und Apfelessig. Die Zwiebel sollte aufgeschnitten und auf den Stich gelegt werden. Apfelessig lässt sich prima auftupfen. Sind keinerlei Hilfsmittel vorhanden, tut es zur Not auch der eigene Speichel.

Nach einem Wespenstich hält die Schwellung ca. drei bis vier Tage an.

Symptome eines allergischen Schocks

Auch, wenn sie nur wenige Menschen betrifft, ist die Möglichkeit eines allergischen Schocks nicht ganz ausgeschlossen. Wichtig ist es, die entsprechenden Symptome deuten zu können und bei ihrem Auftreten sofort den Notarzt zu rufen. Sollten diese in den ersten Minuten nach einem Stich auftreten, muss die betroffene Person ins Krankenhaus.

Zu den typischen Symptomen eines allergischen Schocks gehören:

  • Atemnot
  • Erbrechen
  • Schwindel
  • Ohnmacht

Auch Menschen, die bisher keine schweren Reaktionen auf Wespenstiche hatten, können einen allergischen Schock erleiden.

Unterschied zum Bienenstich

Im Gegensatz zur Biene verliert die Wespe ihren Stachel beim Stechen nicht. Sie kann also mehrmals zustechen. Dennoch ist ein Wespenstich in der Regel nicht schmerzhafter als ein Bienenstich. Tatsächlich ist die Giftkonzentration bei einem Bienenstich sogar höher, da der Stachel hier in der Einstichstelle bleibt. Es wird zehnmal so viel Gift freigesetzt wie bei einem Wespenstich.

Wespenstiche vermeiden

Wer nicht von einer Wespe gestochen werden will, kann zur Vorbeugung einiges tun. Wespen halten sich meist nur in der Nähe von Menschen auf, wenn sich dort Futterquellen befinden. Vor allem zuckerhaltige Speisen scheinen ihren Geschmack zu treffen. Wer die Wespen also ablenken möchte, kann zum Beispiel in sicherer Entfernung einen süßen Snack aufstellen, um für Ablenkung zu sorgen. Alternativ können Nahrungsmittel auch mit einem Tuch abgedeckt werden. Hilft dies nicht, lassen sich Wespen mit angezündetem Kaffeepulver effektiv vertreiben.

Haben sich Wespen am Esstisch niedergelassen, sollte nicht nach den Tieren geschlagen oder gepustet werden. Das macht sie nur unnötig aggressiv, da sie sich bedroht fühlen.

Wespenstiche lassen sich also oft durch umsichtiges Verhalten vermeiden. Sollte es doch einmal dazu kommen, können die Schmerzen und die Schwellung durch schnelles Handeln oft in Grenzen gehalten werden.

 

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