Honig

Wabenhonig

Wabenhonig – ursprünglich und schmackhaft

Wabenhonig wurde einst von den alten Germanen als “Götterspeise” bezeichnet und beschreibt die ursprünglichste Form von Honig. Schaut man in die Honigverordnung des Deutschen Imkerverbandes, so findet man eine genaue Beschreibung, um was es sich bei Wabenhonig handelt:

„Von Bienen in den gedeckelten, brutfreien Zellen der von ihnen frisch gebauten Honigwaben oder in Honigwaben aus feinen, ausschließlich aus Bienenwachs hergestellten gewaffelten Wachsblättern gespeicherter Honig, der in ganzen oder geteilten Waben gehandelt wird.“
Im Klartext bedeuten diese unter Abschnitt II, Punkt 3 zu findenden Worte, dass es sich um Honig handelt, den Bienen als reif “markiert” haben.

Wabenhonig ist aus diversen Gründen eines der hochwertigsten und naturbelassnesten Bienenprodukte überhaupt, denn er ist keinerlei wie auch immer gearteten Behandlungsmethoden durch die Imkerei unterzogen. Wabenhonig wird weder geschleudert noch gerührt noch sonst in irgendeiner Form behandelt. Es handelt sich um den Honig in exakt der Form, wie ihn die Natur vorgegeben hat.

Vom Pflanzensaft zum Honig

Bienen sammeln Nektar und Honigtau, den sie während der Saison unermüdlich zum Bienenstock transportieren. Die dortigen Arbeiterinnen reichern den Pflanzensaft mit körpereigenen Enzymen, Proteinen, Säuren und anderen Substanzen an, bevor sie ihn in leere Wabenzellen als Futtervorrat füllen. Dabei achten die Tiere darauf, die Wabenzelle nicht ganz auszufüllen, immerhin beinhaltet der Nektar relativ viel Wasser. Durch die teilweise Einfüllung in der Wabenzelle entsteht eine Verdunstungmöglichkeit für die Feuchtigkeit, die von den Tieren selbst durch Flügelschlagen angeheizt wird. Insgesamt reduziert sich so der anfängliche Wassergehalt von bis zu 75 Prozent auf rund 20 Prozent oder noch geringer, der Honig ist also reif.

Allerdings neigt reifer Honig wiederum dazu, Wasser an sich zu binden. Um das zu verhindern, verschließen Bienen die Wabenzellen mit Wachsdeckeln.  Dafür sind die sogenannten Baubienen zuständig, die über ihre Wachsdrüsen kleinste Partikel Bienenwachs erzeugen und zu Propfen verarbeiten, mit denen sie die Honigwaben verschließen. Die Wachsdeckel sind zwar luftdurchlässig, halten jedoch Feuchtigkeit außen vor. Im Fachjargon wird dieser Vorgang als “Verdeckeln” bezeichnet. Ein Imker kann daran erkennen, dass der Honig reif ist.

Deckel drauf – Honig fertig

Da beispielsweise Schleuderhonig mechanisch aus den Wabenzellen entnommen wird, weiß der Verbraucher nicht genau, ob der Honig tatsächlich reif war. bei Wabenhonig hingegen gibt es keinerlei Kompromisse, er ist in jedem Fall reif. Möchte der Imker Wabenhonig verkaufen, muss er die Verdeckelung abwarten. Viele Imker nutzen die Möglichkeit, den Bienen den Bau sozusagen vorzugeben, indem sie gepresste Wachsplatten verwenden, die sie in Holzrähmchen stecken. Dabei handelt es sich um eine erlaubte Methode, um Wabenhonig zu produzieren. Im sogenannten “Naturwabenbau” gibt der Imker keine vorgefertigten Wachsplatten in den Bienenstock, die Tiere bauen also die Waben komplett selbst.

Wabenhonig essen: zurücklehnen, genießen

Wabenhonig ist eine Delikatesse und besteht aus der Kombination Wabenzelle und Honig. Es gibt mehrere Möglichkeiten zum Verzehr, die am häufigsten praktizierte Methode dürfte das Zerdrücken der Wabenzelle im Mundraum sein, wobei der Honig geschluckt und die Wabenzelle nach einer gewissen Zeit ausgespuckt wird. Da die Wabe aus Wachs besteht, kann es bei zu starkem Zerkauen zu einer Art Wachsfilm auf den Zähnen kommen, das trübt dann den Genuss etwas ein und sollte vermieden werden.

Der naturbelassene Honig lässt sich auch aus der Wabenzelle heraus auf das Frühstücksbrötchen träufeln oder man löffelt den Honig pur. In welcher Form auch immer der wabenhonig konsumiert wird, es ist ein absoluter Hochgenuss.

Wo bekommt man noch echten Wabenhonig?

In den meisten Supermärkten wirst du den guten Wabenhonig wohl leider nicht finden. Mehr Erfolg verspricht ein Besuch im gut sortierten Reformhaus oder einfach direkt beim örtlichen Imker. Alternativ lohnt sich auch ein Blick auf spezielle Onlineshops wie beegut.de.

Wabenhonig tut der Seele gut

Honig allgemein gilt als Nahrungsmittel, welches ernährungsphysiologisch als wertvoll eingestuft wird. Viele Verbraucher nutzen Honig als Süßungsmittel oder als Hausmittel bei Erkältungen. So kennt jeder sicher die berühmte heiße Milch mit Honig oder Fenchelhonig. Wabenhonig kann aufgrund seiner unbehandelten Naturbelassenheit sicher als äußerst wertvoll für den Organismus angesehen werden, therapeutische Eigenschaften sollten jedoch nicht in ihm gesehen werden. In der alternativen Heilkunde wird Wabenhonig als Vorbeugung bei einer Pollenallergie (Heuschnupfen) empfohlen, allerdings sollten Allergiker immer zuerst vor dem Verzehr ihren Arzt um Rat fragen, da in den Wachszellen auch minimale Spuren von Blütenpollen eingelagert sein können.