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Honig: Wie vegan ist das süße Lebensmittel wirklich?

Honig: Wie vegan ist das süße Lebensmittel wirklich?

Der Verzicht von Honig ist für viele Veganer von entscheidender Bedeutung. Sowohl der Tierschutz als auch der ökologische Aspekt spielen dabei eine wichtige Rolle. Dennoch ist das Produkt wichtig für den menschlichen Körper. Mitunter stellt sich die Frage, ob es eine vegane Alternative gibt.

Veganer stellen sich oft die Frage, ob Bienenhonig ein veganes Lebensmittel ist. Da Blütenhonig ein von Bienen erzeugtes Produkt ist, kann die Frage nur verneint werden. Wie bei vielen Nutztieren greifen Menschen in die Entwicklung eines Bienenvolkes ein und beeinflussen auch deren natürliche Lebensform. Da dies oft zu Problemen führt, verzichten strenge Vegetarier häufig auf Artikel wie Blütenhonig oder Bienenwachs.

Ein Bienenvolk produziert den Blütenhonig, um sich zu ernähren und einen Vorrat für den Winter anzulegen. Der Rüssel der Bienen hilft ihnen, den Nektar aus den verschiedenen Blüten zu saugen. Nach ungefähr 200 Blüten ist ihre Nektarblase voll. Wieder zurück im Bienenstock, reicht die Biene mit ihrem Rüssel den Nektar an eine andere Biene weiter. Dabei werden dem Nektar Aminosäuren und Enzyme zugesetzt. Durch das mehrmalige Auspressen und Aufsaugen wird der Nektar verdickt, bevor er zuerst in die Wabenzellen und danach in die Lagerzellen transportiert wird.

Alternativen für die vegane Ernährung

Diejenigen, die auf Haushaltszucker sowie Honigprodukte verzichten oder einfach eine Zuckeralternative ausprobieren möchten, können pflanzliche Alternativmöglichkeiten ausprobieren. Produkte, wie der Sirup der Zuckerrüben, kanadischer Ahornsirup, selbst gemachter Löwenzahnsirup, Agavendicksaft und Agavencreme sowie Stevia eignen sich für eine reine pflanzliche Ernährung. Als ergänzendes Lebensmittel für eine vegane Diät, wie sie aktuell im Trend liegt, sind die Honig-Alternativen zu empfehlen. Während einige der Erzeugnisse im Handel erhältlich sind, kann zum Beispiel ein Löwenzahnsirup preisgünstig selbst hergestellt werden.

Dazu werden lediglich 600 Gramm Löwenzahnblüten, drei Liter Wasser, drei Zitronen und drei Kilogramm Zucker benötigt. Die Blüten des Löwenzahns und der Zitronensaft werden dem kochenden Wasser hinzugefügt. Nachdem alles 30 Minuten lang geköchelt hat, wird die Flüssigkeit abgeseiht, um ihr anschließend den Zucker beizumengen. Die nächsten 45 Minuten sollte der Sud kochen, während der sich bildende Schaum abgeschöpft wird. Je länger der Löwenzahnhonig eingekocht wird, umso dickflüssiger wird er. Superfood zum Selbermachen!

Bienenhonig ist gesund und hilft

Bienenhonig setzt sich aus 80 Prozent Traubenzucker und Fruchtzucker und nur 20 Prozent Wasser zusammen. Er enthält zwar nur wenige Mineralstoffe und Vitamine, dafür stecken viele bioaktive Stoffe sowie Antioxidantien in ihm. Seine wohltuende Wirkung kommt durch die enthaltenen Enzyme, Flavonoide und Harze zustande, denn diese Inhibinen zählen zu der Gruppe mit entzündungshemmender Wirkung. Diese verlieren allerdings ihre Wirksamkeit ab einer Temperatur von 40 Grad Celsius.

Somit können seine Antioxidantien den Blutdruck senken, die Fettwerte des Blutes und die Herzgesundheit positiv beeinflussen. Diabetiker sollten dennoch vorsichtig sein, da er ihren Blutzuckerspiegel erhöhen könnte. Hauterkrankungen, wie Herpesbläschen und Schuppenflechte oder oberflächige Wunden und Verbrennungen lassen sich auch mit einem hochwertigen Bienenhonig behandeln. Bei Kindern über einem Jahr ist das Bienenprodukt ein beliebtes Mittel gegen Erkältungen und Husten. Aufgrund seiner vielfältigen Wirkung sowie zum Erhalt der aussterbenden Bienenpopulation sehen Veganer Honig als Ausnahmeprodukt an, das auch in eine vegane Ernährung passt.