Biologie der Bienen

Bienengesundheit

Allgemeine Bienengesundheitspflege

Die Ursache einer Bienenkrankheit kommt meist von außen nicht vom Organismus selbst. Bei ansteckenden Krankheiten sind Kleinstlebewesen (Bakterien, Rickettsien, Viren, Protozoen) oder Parasiten (mehrzellige, pflanzliche oder tierische Krankheitserreger) die Auslöser. Zwischen dem befallenen Organismus und dem Krankheitserreger kann sich ein Gleichgewichtszustand einstellen. Doch durch ungünstige Lebensverhältnisse des Wirtsorganismus kann das Gleichgewicht aber auch gestört werden: die Krankheit bricht dann aus. Wenn der Wirtsorganismus, z.B. ein ganzes Bienenvolk, nicht auf den Krankheitserreger eingestellt ist oder dieser zu massiv einfällt, kann das tödlich für das Wirtstier sein.

Daher ist für den Ausbruch einer Krankheit die Widerstandsfähigkeit des Organismus von entscheidender Bedeutung. Diese Widerstandskraft aber hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir wissen, dass sich auch in äußerlich gesunden Bienenvölkern Krankheitserreger verschiedener Art aufhalten. Trotzdem kommt es nicht zum Ausbruch einer Krankheit, weil natürliche Abwehrkräfte wirksam sind. Honig, Pollen, Kittharz und Futtersaft enthalten antibiotisch wirkende Stoffe, die den krankheitserregenden Mikroorganismen das Leben schwer machen. Keimtötende Stoffe haften außerdem an der Körperoberfläche der Bienen. Zu den natürlichen Abwehrkräften gehört vor allem aber der bekannte Putztrieb der Bienen. Als äußert reinliche Tiere säubern sie sich selbst unentwegt und tragen Schmutz und Fremdkörper aus dem Bienenstock hinaus. Sie reinigen den Boden und die Wände des Bienenkastens und halten das Wabenwerk sauber. Vor allem sind sie bestrebt, jedes tote oder kranke Volksglied, vor allem auch eingegangene Maden und Puppen, schnellstens zu entfernen oder, wenn das aus irgend einem Grunde nicht möglich sein sollte, mit Propolis einzubalsamieren. Was das Bienenvolk aber am meisten gegen Krankheiten schützt, ist seine große Regenerationsfähigkeit.

Das Bienenvolk mit seinem hoch entwickelten sozialen Gefüge ist also durch die Regulationsmechanismen in der Lage, bienenfeindlichen Einwirkungen bis zu einem gewissen Grad aus eigener Kraft zu begegnen. Hier spricht man dann von einer Resistenz gegenüber der Krankheit. Entscheidend aber für die Gesundheit eines Bienenvolkes sind die äußeren Lebensbedingungen. Bienenfreundliche Umweltverhältnisse sind wichtig für ein gesundes Bienenvolk.

Was für die infektiösen und parasitären Bienenkrankheiten zutrifft, hat auch Gültigkeit für andere schädigende Einflüsse, wie z.B. Schädlingsangriffe auf die Bienen, deren Vorräte, an Unregelmäßigkeiten in der Bienenernährung, an mechanische, thermische, chemische Schädigungen oder Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel oder Industriegase. Die Umwelt spielt hier für die Gesundheit der Bienen eine sehr wichtige Rolle.

Für den Imker bedeutet das, die äußeren Lebensbedingungen für das Bienenvolk so gut wie möglich zu gestalten. Natürlich kann man auch als Imker nicht alles beeinflussen, sei es z.B. das Wetter, das für das Wohlbefinden des Bienenvolkes eine große Bedeutung hat. Trotzdem kann der Imker Entscheidendes für die Gesunderhaltung seiner Bienen tun. In der Imkerei gibt es ganz bestimmte Regeln, die für einen imkerlichen Erfolg garantieren werden.

Bildquellen