Wie erkennt man Steinbrut?
Der pilzliche Erreger ist hauptsächlich Aspergillus flavus, wenn auch gelegentlich noch andere Aspergillusarten beteiligt sein können. Der Pilz infiziert mit seinen mikroskopisch kleinen, ca. 6 Nanometer messenden, runden Sporen die Maden in derselben Weise wie der Kalkbruterreger – also entweder durch den Mund oder über die Außenhaut. Auch tötet er die Larven durch sein im Körperinneren auswucherndes Mycel in der Regel erst auf dem Streckmaden- oder Vorpuppenstadium, nachdem die Zelle gedeckelt ist. Das weißgräuliche Pilzgeflecht wächst zuletzt aus der Made heraus, umwuchert sie und dringt nicht selten durch die Zelldeckel nach außen.
Anders als bei der Krankheit sind bei der Aspergillus-Mycose die Mumien fest in die Zellen eingesponnen und lassen sich nur schwer entfernen. Sie bilden überwiegend am vorderen Körperende gelbgrüne bis graugrüne (Aspergillus fumigatus) Sporenrasen aus. Die Masse der Sporen entsteht hier nicht in geschlossenen Sporangien, sondern die Sporen werden an den strahlenförmigen Fortsätzen aufrechtstehender Hyphenäste äußerlich abgeschnürt. Das Ganze erinnert an einen Weihwasserwedel oder an den Sprenger einer Gießkanne, was dem Pilz den Namen Gießkannenschimmel gab. Die Conidien, wie diese hartschaligen, warzigen Sporen heißen, stellen die ungeschlechtliche Vermehrungsform des Pilzes dar. Daneben ist auch noch eine geschlechtliche Vermehrung möglich, wenn sie auch wenig in Erscheinung tritt. Es gibt hier auch keine getrennt-geschlechtlichen Mycelien wie bei Ascosphaera (Kalkbrut), sondern die männlichen und weiblichen Geschlechtsfortsätze wachsen aus dem gleichen Mycel heraus. Nach komplizierten Vereinigungsvorgängen bilden sie einen geschlossenen Fruchtkörper, welcher nach dem Zerfall relativ wenige Ascosporen freigibt. Wie bei der Kalkbrut entwickelt der Pilz an manchen Mumien keine Sporen, so dass deren Dunkelfärbung ausbleibt. Der Grund hierfür ist unbekannt. Die Bienen vermögen die befallenen Maden nur schwer aus den Zellen zu entfernen. Sie nagen manchmal die Zellwände darum ab und überziehen die Mumien mit dicken Kittharzlagen.